Sechs führende europäische Universitäten rufen die europäische Hochschulallianz ARQUS ins Leben und eröffnen damit neue Horizonte in der Hochschulzusammenarbeit
Die sechs Gründungsmitglieder vereinen rund 290.000 Studierende, 22.000 Lehrende und 15.000 technische Mitarbeiter und Verwaltungsangestellte. Jede dieser Hochschulen ist nicht nur führend an europäischen Projekten und Internationalisierungsprozessen beteiligt, sondern spielt auch eine wichtige Rolle bei der regionalen Entwicklung an ihren jeweiligen Standorten.
Am Morgen des 27. November 2018 unterzeichneten die Rektorinnen und Rektoren der Universitäten Granada (Spanien), Graz (Österreich), Leipzig (Deutschland), Padua (Italien) und Vilnius (Litauen) sowie der Präsident der Université de Lyon (Frankreich) in Brüssel eine Vereinbarung zur Gründung der europäischen Hochschulallianz ARQUS, mit deren Hilfe sie eine tiefgreifendere Vernetzung in Forschung und Lehre, sowie in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und gesellschaftliches Engagement voranbringen möchten.
Die sechs Gründungsmitglieder haben sich darauf verständigt, gemeinsam auf einen durch und durch europäischen Ansatz für die Hochschulbildung hinzuarbeiten, der unter anderem die schrankenlose Mobilität von Studierenden und Lehrenden, wissenschaftlichen Fachkräften und anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umfasst und gemeinsame Projekte auf allen Ebenen der Hochschultätigkeit sowie Initiativen für ein gemeinschaftliches globales Engagement beinhaltet. Das von der Universität Granada koordinierte ARQUS-Konsortium wird an der Ausschreibung zur Pilotfinanzierung von "Europäischen Universitäten" teilnehmen, die die Europäische Kommission im Oktober im Rahmen des Erasmus+ Programms veröffentlicht hat. Die sechs Partneruniversitäten verfügen über eine langjährige Erfahrung mit gemeinsamen Projekten in verschiedensten Bereichen und heben sich durch ihr gemeinsames Profil als führende internationale Forschungsuniversitäten mit starkem regionalem Engagement in mittelgroßen Standorten – großteils - außerhalb von Hauptstädten hervor. "Wir teilen ein starkes Bekenntnis zu europäischen Grundwerten und zur demokratischen Kultur, die der sozialen Dimension der Hochschulbildung zugrunde liegen, und zur Förderung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung", sagte Dorothy Kelly, Koordinatorin des Projekts, in ihrer Präsentation.
Die sechs Partnerhochschulen sind überzeugt, dass sie gemeinsam das Potenzial dazu haben, weitere, schnellere und entschlossenere Schritte zu gehen, und dass europäische Zusammenarbeit für die Zukunft ihrer Institutionen von grundlegender Bedeutung ist. Die ARQUS-Allianz wird ihre Aktivitäten auf der Grundidee der Universität als Raum für persönliche und berufliche Entwicklung für alle aufbauen und einen erweiterten Zugang und integrative Maßnahmen für neue vielfältige Studierenden-, Hochschul- und berufsspezifische Gemeinschaften voranbringen. Im Einklang mit dem jüngsten Projektaufruf der Europäischen Kommission wird ARQUS innovatives Lehren und Lernen fördern und reagiert somit auf die großen globalen gesellschaftlichen Herausforderungen und Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung durch Forschung, Bildung sowie Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und gesellschaftliches Engagement. Es wird sich ferner bemühen, Mehrsprachigkeit im universitären Umfeld und darüber hinaus zu fördern und ein bereits starkes regionales Engagement der Partnerinstitutionen voranzubringen, indem es die Menschen klar in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen wird.
Der Name der Allianz leitet sich vom polysemischen lateinischen Begriff arcus/arquus für Bogen ab und veranschaulicht die starken Fundamente, die das Konsortium legen möchte, um Brücken in eine gemeinsame Zukunft zu bauen. Darüber hinaus ähnelt die Verteilung der sechs Partner auf der Europäischen Landkarte einem Doppelbogen, der vom äußersten Südwesten bis zum äußersten Nordosten des Kontinents reicht.
An der feierlichen Unterzeichnung nahmen Vertreterinnen und Vertretern von Universitäten, Ministerien, Botschaften, der ständigen Vertretungen der sechs Regionen und der beteiligten EU-Mitgliedstaaten, der nationalen Rektorenkonferenzen sowie anderer Hochschulnetzwerke und -verbände teil. Rektorin Christa Neuper unterstrich dabei: „Die Universität Graz will sich mit zentralen gesellschaftlichen Themen wissenschaftlich auseinandersetzen, Lösungen aufzeigen und die Entwicklung ihrer Studierenden zu kritisch denkenden Persönlichkeiten fördern. Das ARQUS-Konsortium eröffnet den Partner-Universitäten die Möglichkeit, einen „gemeinsamen Campus“ über Grenzen hinweg zu gestalten. Schrankenlose Mobilität und eine intensive internationale Zusammenarbeit lassen neue Ideen entstehen und sichern gleichzeitig die ständige Weiterentwicklung der Qualität in Forschung, Lehre und Management.“