Junge Talente werden gefördert, kreative Geister geweckt. Und das alles ab Frühling 2021 unter einem Dach mit PartnerInnen aus der steirischen Wirtschaft. Vor ziemlich genau einem Jahr fiel der Startschuss für das Zentrum für Wissens- und Innovationstransfer (ZWI), welches die ZWI GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Universität Graz am Standort Schubertstraße 6a errichtet. Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) ist mit der Durchführung des Projektes beauftragt.
Am heutigen Mittwoch, den 8. Juli 2020, feierten die Uni Graz, die ZWI GmbH und die BIG die Dachgleiche des dreiteiligen Gebäudekomplexes, der auch das neue Quartier der Österreichischen HochschülerInnenschaft umfassen wird. Ziel des ZWI ist es, die GründerInnenszene in der Steiermark mit dem Know-how der ForscherInnen der Universität Graz zu unterstützen und Unternehmen noch näher an den Campus zu bringen. "Mit dem ZWI setzen wir unsere Strategie konsequent fort, Impulszentren direkt an den steirischen Universitäten anzusiedeln, um so die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft weiter zu stärken. Ich bin davon überzeugt, dass das ZWI ein weiterer wichtiger Mosaikstein für das Innovations- und Forschungsland Steiermark sein wird, der entsprechende Strahlkraft haben wird. Außerdem wird das Zentrum mit dem Fokus auf gesundes Älterwerden und den demographischen Wandel einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft liefern," so Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Rektor Martin Polaschek strich die hohe Forschungsquote der Steiermark hervor: "Die Universität Graz ist durch zahlreiche Projekte mit PartnerInnen aus Wirtschaft und Industrie verbunden. Das ZWI soll diese Verbundenheit stärken, und es wird ab 2021 Dreh- und Angelpunkt für Startups und Spin-offs am Campus der Universität Graz sein.“
Bis Anfang 2021 entsteht in der Schubertstraße 6a ein moderner Gebäudekomplex, der sich in drei Teile gliedern wird: den ÖH-Pavillon sowie die bestehende Gründerzeit-Villa und daran angeschlossen modernsten Büroplätzen auf sechs Ebenen. Mit 4.000 Quadratmetern Nutzfläche wird das ZWI in der Gründerzeit-Villa und in einem fünfstöckigen Neubau Platz für Start-ups, Firmen sowie Coworking-Arbeitsplätze für unternehmerische ForscherInnen bieten. Als Ideenwerkstatt ermöglicht das Zentrum eine rasche Vernetzung der JungunternehmerInnen mit arrivierten Firmen sowie mit der wissenschaftlichen Community am Standort. Dieser Dialog zwischen Universität und Wirtschaft hat auch zum Ziel den Standort stärken. Ein Schwerpunkt liegt auf Startups und Spin-offs im Themenfeld Modern Ageing und Demographic Change. "Mit dem neuen Innovationszentrum rücken Universität und Unternehmen ein großes Stück näher aneinander. Es entsteht mit dem Café, dem CoWorking Space, den eingemieteten Firmen, und nicht zuletzt der angrenzenden Hochschülerschaft ein pulsierender Campusbereich, der den Ideenaustausch unterstützen wird", betont Co-Geschäftsführer Peter Riedler.
Bis zur Fertigstellung des Neubaus Anfang 2021 ist das ZWI sehr aktiv. So werden in einem Coworking- Space, dem „ZWI.space“ in der Halbärthgasse, Serviceleistungen für interessierte ForscherInnen angeboten. Dort finden aktuell zum Beispiel die Gründungsgarage (www.gruendungsgarage.at) ihren Platz. Auch die innophore GmbH, ein Spin-off der Uni Graz im Bereich der Biotechnologie, ist bereits dort angesiedelt (www.innophore.com). Innophore beschäftigt sich seit März 2020 mit der Entschlüsselung des Covid-19-Erregers und damit auch mit der Suche nach einem Wirkstoff gegen das Corona-Virus. "Das ZWI wird ein produktiver Treffpunkt des Innovations- und Gründungscoachsystems in Graz. Forschungsgeist und Entrepreneurial Minds treffen sich in professioneller Infrastruktur. Ziel ist es dabei, sichtbare Ergebnisse für den Standort in Form von unternehmerischen Projekten und umgesetzte Forschungsergebnisse zu produzieren. Das werden wir aktiv anregen und mit Programmen unterstützen", sagt ZWI-Geschäftsführer Bernhard Weber.
Bestandsvilla und ZWI
Die Gründerzeit-Villa, die bis Sommer 2018 die Heimat der ÖH Uni Graz war, bleibt bestehen. Der Bau wird umfassend saniert. Büro- und Besprechungsräume sowie großzügige Coworking-Plätze finden dort Platz. Der Betrieb des Coworking erfolgt in enger Partnerschaft mit Aula X, die in Graz schon erfolgreich in dieser Branche aktiv sind. Das Dachgeschoß wird mit zusätzlichen Konferenzräumen versehen. Als Kommunikationsdrehscheibe wird es in der Villa auch ein Café geben. Über eine Terrasse und Brückenelemente wird die Villa mit dem fünfstöckigen Neubau zu einem Gebäude verschmelzen.
ÖH und Servicecenter
Gleichzeitig, aber getrennt vom Innovationszentrum entstehen die neuen Räumlichkeiten für die HochschülerInnenschaft der Uni Graz mit einer Nutzfläche von rund 1100 Quadratmetern, die direkt an der Schubertstraße in einem flachen Neubau untergebracht werden. Bis zur Fertigstellung sind die ÖH und das Servicecenter in der Harrachgasse im Vorklinik-Gebäude zu finden.