Top-Leistung für den Sport-Standort Graz: Das Institut für Bewegungswissenschaften, Sport und Gesundheit erzielte gleich zwei Mal – zuletzt 2020 – hintereinander im Shanghai-Ranking eine Bewertung unter den besten 100 seiner Art weltweit. Ein Erfolg, der mit einem neuen Gebäude gefeiert wird: Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) hat auf dem Areal des Universitätsportzentrums in der Aigner-Rollett-Allee ein neues Trainings- und Diagnostikzentrum für die Universität Graz errichtet. Nach nur einem Jahr Bauzeit konnte das Zentrum bereits im März seinen Forschungs- und Lehrbetrieb aufnehmen. BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss übergab am Montag, dem 15. Mai 2023, feierlich den Schlüssel für das nachhaltige Gebäude an den Hausherrn Rektor Peter Riedler, in Anwesenheit von Bildungs- und Wissenschaftsminister Martin Polaschek.
„Das Trainings- und Diagnostikzentrum ist ein ökologisch nachhaltiger und enorm wichtiger und Bau für die Entwicklung des Campus der Universität Graz. Mit dem neuen Gebäude werden wir unsere Kompetenz im Bereich der bewegungs- und sportwissenschaftlichen Forschung deutlich ausbauen und noch besser unserer gesellschaftlichen Verantwortung, die sich im Breiten- und Spitzensport zeigt, nachkommen können", freut sich Riedler. Das Zentrum wurde als Gebäude mit universitärer Nutzung geplant und umfasst Trainings- und Laborflächen. Der zweigeschossige, 1.200 Quadratmeter große Neubau wird nach den besonders hohen Nachhaltigkeitsstandards der BIG realisiert.
Nachhaltig: Begrüntes Flachdach und Photovoltaik
In den 300 Kubikmeter Holz sind zwischen etwa 300 Tonnen CO2 gebunden. Die Fassade des Trainings- und Diagnostikzentrums besteht komplett aus Holz, die Tragkonstruktion zum größten Teil. Nur die Bodenplatte und ein aussteifender Kern werden aus Beton ausgeführt, um Schwingungen im Laborbereich auszuschließen. Das komplette Flachdach mit einer Fläche von 1.200 Quadratmeter wird für Photovoltaik-Paneele und Dachbegrünung genutzt, wodurch eine Leistung von etwa 70 kwp erreicht wird. 30 überdachte Fahrradabstellplätze wurden errichtet. Die Investitionskosten betrugen rund 4 Millionen Euro, davon stammen rund 140.000 Euro aus dem Waldfonds für den Holzbau des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus. BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss: „Das neue TDZ ist ein klimafreundliches Laborgebäude aus Holz mit Photovoltaik-Anlage und Dachbegrünung, bei dem 300 Kubikmeter regionales Holz verbaut wurden, das rund 300 Tonnen CO2 bindet. Die BIG setzt seit Jahren verstärkt auf Holzbau.“
"Durch das neue Forschungszentrum wächst der blühende Campus der Universität Graz noch weiter. Wir schaffen damit modernsten klimafreundlichen Raum für die Sportforschung in Graz. Das Trainings- und Diagnostikzentrum am Grazer Rosenhain verstärkt die Bewegungswissenschaften am Wissenschaftsstandort Graz und erweitert das Stadtbild mit seiner nachhaltigen Holzfassade. Zudem bietet das begrünte Dach die Möglichkeit, durch Photovoltaikanlagen nachhaltig Energie zu erzeugen", ist auch Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek begeistert.
Ein Haus voller Möglichkeiten
Im Trainings- und Diagnostikzentrum sind Wissenschaftler:innen des Instituts für Bewegungswissenschaften, Sport und Gesundheit in den Forschungsfeldern „Sportphysiologie, Trainingswissenschaften und Trainingstherapie“ sowie „Biomechanik, Bewegungs- und Trainingswissenschaft“ tätig. Auf dem Gebiet des Leistungssports werden leistungsdiagnostische Aspekte verschiedener Disziplinen unter die Lupe genommen. Die Gruppe "Biomechanik, Bewegungs- und Trainingswissenschaft" untersucht, wie unterschiedliche Methoden des Beweglichkeitstrainings wie zum Beispiel Dehnen die Funktion und Struktur des Muskel-Sehnenapparates beeinflussen. Zum anderen erforschen sie, wie Trainingsinterventionen für spezielle Zielgruppen wie Kinder mit Zerebralparese oder Personen nach einer Knieoperation optimiert werden können. Die Gruppe beschäftigt sich auch mit der Auswirkung von Bewegung auf die Kognition und nutzt KI-Methoden, um taktische Spielmuster in der Sportspielanalyse zu erkennen. „Neben einer traditionell wissenschaftlichen Orientierung an Forschung und Lehre bieten sich in der gelungenen Verbindung von Forschungs- und Trainingsräumlichkeiten neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit externen Partnern im Bereich des organisierten Sports sowie in der Trainingstherapie. Das Institut, das bereits jetzt in internationale Rankings hoch dotiert ist, kann sich mit diesen Möglichkeiten zweifellos hervorragend weiterentwickeln“, ist Institutsleiter Sebastian Ruin überzeugt.