Profis in Krippen und Kindergärten sind gefragter denn je. Die Universität Graz schafft dafür die Basis: Österreichs erstes universitäres Masterstudium für Elementarpädagogik hat dieser Tage begonnen. Die Anmeldung von derzeit 112 – die Inskription ist bis Ende Oktober möglich – übertrifft alle Erwartungen. Bildungsminister Martin Polaschek gab heute am 7. Oktober 2022 den offiziellen Startschuss in der Aula der Uni Graz.
„Wir brauchen die Besten für die Kleinsten“, unterstrich Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung. „Denn die Elementarpädagogik legt den Grundstein für die weitere Bildungs- und Berufslaufbahn.“ Der Bund stelle daher für den Bereich österreichweit insgesamt mehr als eine Milliarde Euro in den kommenden fünf Jahren zur Verfügung, das entspricht einem Plus von 40 Prozent. Minister Polaschek: „Für gut ausgebildete Elementarpädagog:innen benötigen wir auch die entsprechende Forschung und Lehre, dafür ist die Universität Graz Österreichs Kompetenzzentrum.“
Digitaler Kern
Catherine Walter-Laager, Vizerektorin für Studium und Lehre: „Die große Nachfrage ist eine Bestätigung dafür, was Expert:innen lange gefordert haben. Es braucht die Professionalisierung der Ausbildung von Elementarpädagog:innen.“
Und den Bedarf spiegelt das Alter der Erstsemestrigen wider. Die Hälfte der fast ausschließlich weiblichen Studierenden ist über 35 Jahre alt, die sich höher qualifizieren wollen. Mit dem „ausgeprägten digitalen Kern“ des Studiums, betont Vizerektorin Walter-Laager, ist das auch berufsbegleitend möglich: „Internationale Fachleute lehren großteils online sowie in geblockten Präsenzveranstaltungen, so dass Studierende in unterschiedlichen Lebenslagen teilnehmen können.“
Das österreichweite einzigartige Studium hat das Interesse in allen Bundesländern geweckt. Neben der Steiermark (40 Prozent) ist es von Studierenden aus Kärnten (20 Prozent) und Niederösterreich (11 Prozent) stark nachgefragt.
Bedürfnisse der Kleinsten
Sich mit neuesten Forschungsergebnissen beschäftigen. Die Qualität der Betreuung in elementarpädagogischen Einrichtungen verbessern. Bildungsgerechtigkeit und Diversität fördern. Diese Ziele verfolgt das neue Masterstudium. „Eine intensive, wissenschaftliche fundierte Auseinandersetzung mit den ersten Lebens- und Bildungsjahren bereitet die Absolvent:innen optimal auf unterschiedliche Berufsfelder mit Kindern und Familien vor“, beschreibt Walter-Laager eine Auswahl der Kompetenzen. Zudem eröffnen sie den Zugang zu einer akademischen Karriere und elementarpädagogischer Forschung. In diesem Bereich weist die Uni Graz ein hohes Maß an Expertise aus, etwa durch das internationale Zentrum für Professionalisierung in der Elementarpädagogik.