Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs:
Seiteneinstellungen:

Ende dieses Seitenbereichs.

Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs:
Hauptnavigation:

Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs:
Sie befinden sich hier:

Ende dieses Seitenbereichs.

Mittwoch, 07.05.2014

Am besten pur

Studien zeigen: Kaffee ist gesund! Aber Vorsicht: Die Milch macht seine positiven Effekte zunichte. Bild:Ben Dobrunz/<a href="http://www.pixelio.de">pixelio.de</a>.

Grazer Forscher zeigen, warum Kaffee ohne Milch gesund ist

Er macht wach, steigert die Leistung und steht für Genuss: Kaffee ist mit einem pro Kopf-Verbrauch von rund 160 Litern jährlich in Österreich ein beliebter Begleiter durch den Tag. Studien belegen außerdem, dass die dunkle Bohne bei verschiedenen metabolischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes oder Störungen des Fettstoffwechsels, positiv wirkt. Grazer Biowissenschafter konnten nun erstmals den molekularen Mechanismus hinter dem gesundheitsfördernden Effekt des Getränks bestimmen. Wichtiger Zusatz: Kaffee sollte schwarz genossen werden, denn die Zugabe von Milch schmälert seine vorteilhaften Auswirkungen. Die Forschungsergebnisse wurden in den renommierten Journalen „PLOS Genetics“ und „Cell Cycle“ publiziert.

 


Jener Prozess, der im Mittelpunkt des Interesses von Univ.-Prof. Dr. Frank Madeo und Dr. Christoph Ruckenstuhl vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Uni Graz steht, heißt Autophagie. „Es handelt sich dabei um eine Art Selbstverdauungsprogramm, das die Zellen reinigt und entgiftet. Ausgelöst wird diese zelluläre Müllabfuhr vor allem beim kontrollierten Fasten“, bestätigt Madeo. Gemeinsam mit Guido Kroemer, M.D. PhD., und Dr. Federico Pietrocola von der Universität Paris Descartes ist es den Grazer Forschern gelungen, Ernährungsweisen zu identifizieren, die die molekularen Effekte des Fastens anschalten, obwohl der Organismus isst. Kaffee ist zum Beispiel ein Autophagie-Auslöser, bestätigen die Wissenschafter: „Innerhalb von einer bis vier Stunden nach dem Konsum wurde in den Modellorganismen die zelluläre Autophagie aller untersuchter Organe – Leber, Skelett-Muskulatur und Herz – stark angekurbelt.“  Dabei waren sowohl die dekoffeinierte als auch die herkömmliche Variante des Getränks gleich effektiv: „Wir vermuten daher, dass die im Kaffee enthaltenen Polyphenole – das sind sekundäre Pflanzenstoffe –die Autophagie hervorrufen“, so Madeo und Kroemer.

 


Jedoch ist bei der Zugabe von Milch Vorsicht geboten: In einer parallel durchgeführten Studie konnten die Wissenschafter zeigen, dass tierische Proteine den Autophagie-Prozess hemmen können. „Eine begrenzte Aufnahme der Aminosäure Methionin – einem natürlichen Eiweißbaustein – führte im Modellorganismus Hefe zu einer beachtlichen Lebensverlängerung“, unterstreicht Ruckenstuhl. Methionin kommt verstärkt in tierischem Eiweiß vor: „Einschränkung beim Fleischkonsum sowie geringere Aufnahme von Milchprodukten und Eiern führen zu einer reduzierten Methioninaufnahme und wirken daher in verschiedensten Modellorganismen lebensverlängernd“, weiß Madeo. Er empfiehlt: „Trinken Sie deshalb Kaffee mit gutem Gewissen, aber am besten schwarz oder mit pflanzlich basierter Milch, wie Mandel- oder Kokosmilch.“ Eine allzu strenge vegane Lebensweise will der Wissenschafter aber nicht propagieren: „Es geht darum, tierische Proteine in der Ernährung zu minimieren, nicht zu eliminieren. Dies könnte gerade dann wichtig sein wenn man schon ein paar Stunden gefastet hat, nämlich nach dem Nachtschlaf."

 

Die Forschungen von Frank Madeo und seinem Team sind in den universitätsweiten Forschungsschwerpunkt „Molekulare Enzymologie und Physiologie“ eingebettet.

 


Publikationen:


“Lifespan extension by methionine restriction requires autophagy-dependent vacuolar acidification”. Christoph Ruckenstuhl, Christine Netzberger, Iryna Entfellner, Didac Carmona-Gutierrez, Thomas Kickenweiz, Slaven Stekovic, Christina Gleixner, Christian Schmid, Lisa Klug, Alice G. Sorgo, Tobias Eisenberg, Sabrina Büttner, Guillermo Mariño, Rafal Koziel, Pidder Jansen-Dürr, Kai-Uwe Fröhlich, Guido Kroemer and Frank Madeo. PLOS Genetics, in Press.
 

"Coffee induces autophagy in vivo.” Pietrocola F, Malik SA, Mariño G, Vacchelli E, Senovilla L, Chaba K, Niso-Santano M, Maiuri MC, Madeo F, Kroemer G. Cell Cycle. 2014 Apr 25;13(12). [Epub ahead of print].



Weitere Artikel

Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr und Rektor Peter Riedler präsentieren LUIS*A am Campus: Uni Graz startet Kampagne gegen sexuelle Belästigung

Unter dem Motto „Hinschauen – Sensibilisieren – Helfen“ eröffneten die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr und Uni Graz Rektor Peter Riedler am Donnerstag den ersten LUIS*A-Spot am Campus der Uni Graz. Gleichzeitig startete die Universität als erste Hochschule Österreichs in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle TARA, der ÖH und der Stadt Graz eine Kampagne gegen sexuelle Belästigung. Immerhin ist laut Statistik Austria jede dritte Frau in Österreich von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen.

Von leistbarem Wohnen bis zur Energiewende

Die Social Economy verfolgt soziale und ökologische Ziele und stellt dabei Solidarität und Gemeinwohl an die erste Stelle. Bei der Lösung aktueller gesellschaftlicher Probleme spielt sie eine maßgebliche Rolle. Forscher:innen und Interessensverbände haben nun eine öffentliche Konsultation zu einer Social-Economy-Deklaration gestartet, erstmals in Österreich. Die Deklaration enthält Handlungsempfehlungen für die Politik, um die Social Economy zu stärken. „Bis 19. Juni 2023 können interessierte Bürger:innen und Fachleute Anregungen und Verbesserungsvorschläge einbringen“, lädt Andreas Exner, Ökologe und Politikwissenschaftler an der Universität Graz, zur Beteiligung ein.

Jahrhundert-Fund: Polarforscher:innen der Universität Graz berechnen Klimawandel mit alten Daten neu

Eis und Wetter in Grönland haben deutliche Auswirkungen auf das Klima in Europa. Jakob Abermann vom Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz erforscht die Bedingungen auf der Insel und hat nun neue Erkenntnisse aus historischen Daten gewonnen, die unser Verständnis von Klimaänderungen verbessern können. Die Ergebnisse wurden in den „Scientific Reports“ veröffentlicht.

Fettleber: Forscher:innen der Universität Graz klären molekulare Ursachen

Übergewicht, Bewegungsmangel oder die dauerhafte Einnahme von Medikamenten können zu einer übermäßigen Ansammlung von Fett in der Leber führen. Als Folge erfüllt das Organ lebenswichtige Aufgaben, wie den Abbau von Giften oder die Produktion der für die Verdauung wichtigen Gallenflüssigkeit, nur mehr schlecht oder gar nicht mehr. Dauert die Verfettung länger an, kann das sogar schwerwiegende Erkrankungen auslösen, wie etwa Entzündungen, Verhärtung, Krebs oder auch Typ-II-Diabetes.

Beginn des Seitenbereichs:
Zusatzinformationen:

Ende dieses Seitenbereichs.

Ende dieses Seitenbereichs.