Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs:
Seiteneinstellungen:

Ende dieses Seitenbereichs.

Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs:
Hauptnavigation:

Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs:
Sie befinden sich hier:

Ende dieses Seitenbereichs.

Donnerstag, 23.03.2023

Roboter-Wabe als Winterschutz

Hightech im Bienenstock: Die smarte Wabe mit Roboter-Elementen kann die Temperatur steuern und die Gesundheit der Insekten überwachen. Foto. Uni Graz/Artificial Life Lab/Projekt Hiveopolis

Smarte Heizung bewahrt Bienen vor dem Kältetod

Bis zu ein Drittel der Bienenvölker stirbt weltweit über den Winter, oft wegen zu niedriger Temperaturen. Das Team des Artificial Life Lab der Universität Graz hat in Kooperation mit der Schweizer École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) eine Hightech-Wabe entwickelt, die die Tiere in der kalten Jahreszeit überwachen und die Wärmezufuhr im Stock regulieren kann. Außerdem gewährt die von außen steuerbare Erfindung bisher unmögliche Einblicke in das Verhalten der Insekten. Die ersten Forschungsergebnisse wurden soeben im Wissenschaftsjournal Science Robotics veröffentlicht.

Im Winter den Bienenstock zu öffnen, um die Tiere zu beobachten oder nach ihrem Wohlergehen zu sehen, wäre fatal. „Unser Roboter-System hilft uns, das Verhalten der Honigbienen zu untersuchen und zu verstehen. Wir können mit den Tieren in einen Dialog treten und so ihre Überlebensmechanismen ergründen“, führt Martin Stefanec aus. Er ist Biologe an der Universität Graz und einer der Hauptautor:innen der Studie. Die Forscher:innen erwarten sich unter anderem Erkenntnisse zur sogenannten Wintertraube, der Formation der Bienen im Stock während der kalten Monate.

Hightech mit Fernsteuerung
Die smarte Wabe ist mit 64 hochpräzisen Temperatursensoren und zehn Heizfeldern ausgestattet und regelt autonom die Wärme der Wintertraube. Weiters kann sie die Imker:innen per SMS vor einem drohenden Temperaturkollaps warnen. Diese haben die Möglichkeit, von außen rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Durch die punktuelle Regulierung der Heizung lassen sich die Tiere nicht nur wärmen, sondern auch gezielt auf honigreichere Areale umlenken. „Sie benötigen nämlich Orte mit spezifischer Temperatur und bewegen sich von selbst dorthin“, erklärt Stefanec.
„Viele Regeln der Bienengesellschaft – von kollektiven und individuellen Interaktionen bis hin zur Aufzucht einer gesunden Brut – werden durch Temperatur reguliert“, ergänzt Rafael Barmak von der EPFL, ebenfalls Hauptautor der Studie. Das wollen sich die Forscher:innen zunutze machen und die Wabe künftig auch im Frühling einsetzen. In dieser Jahreszeit muss das Volk durch Brutproduktion schnell wachsen, um die kritische Masse für den Fortbestand der Kolonie zu erreichen.

Über Hiveopolis
Im Rahmen des von Thomas Schmickl geleiteten Projekts Hiveopolis haben sich das Team des Artificial Life Lab der Universität Graz sowie die Mobile Robotic Systems Group der EPFL das gemeinsame Ziel gesetzt, die Honigbiene durch Technik so zu unterstützen, dass sie in Zeiten des weltweiten Artensterbens für die Zukunft gestärkt ist. Das Vorhaben wird von der EU fünf Jahre lang – noch bis 31. März 2024 – mit rund sieben Millionen Euro gefördert. Weitere Partner sind die Université Libre de Bruxelles, die Freie Universität Berlin, Bee Smart Technologies Sofia, Latvijas Biozinatnu un Tehnologiju Universitate sowie die Humboldt-Universität Berlin.

Publikation:
Rafael Barmak und Martin Stefanec, Daniel N. Hofstadler, Louis Piotet, Stefan Schönwetter-Fuchs-Schistek, Francesco Mondada, Thomas Schmickl, Rob Mills: A robotic honeycomb for interaction with a honeybee colony, Science Robotics

 

Weitere Artikel

Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr und Rektor Peter Riedler präsentieren LUIS*A am Campus: Uni Graz startet Kampagne gegen sexuelle Belästigung

Unter dem Motto „Hinschauen – Sensibilisieren – Helfen“ eröffneten die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr und Uni Graz Rektor Peter Riedler am Donnerstag den ersten LUIS*A-Spot am Campus der Uni Graz. Gleichzeitig startete die Universität als erste Hochschule Österreichs in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle TARA, der ÖH und der Stadt Graz eine Kampagne gegen sexuelle Belästigung. Immerhin ist laut Statistik Austria jede dritte Frau in Österreich von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen.

Von leistbarem Wohnen bis zur Energiewende

Die Social Economy verfolgt soziale und ökologische Ziele und stellt dabei Solidarität und Gemeinwohl an die erste Stelle. Bei der Lösung aktueller gesellschaftlicher Probleme spielt sie eine maßgebliche Rolle. Forscher:innen und Interessensverbände haben nun eine öffentliche Konsultation zu einer Social-Economy-Deklaration gestartet, erstmals in Österreich. Die Deklaration enthält Handlungsempfehlungen für die Politik, um die Social Economy zu stärken. „Bis 19. Juni 2023 können interessierte Bürger:innen und Fachleute Anregungen und Verbesserungsvorschläge einbringen“, lädt Andreas Exner, Ökologe und Politikwissenschaftler an der Universität Graz, zur Beteiligung ein.

Jahrhundert-Fund: Polarforscher:innen der Universität Graz berechnen Klimawandel mit alten Daten neu

Eis und Wetter in Grönland haben deutliche Auswirkungen auf das Klima in Europa. Jakob Abermann vom Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz erforscht die Bedingungen auf der Insel und hat nun neue Erkenntnisse aus historischen Daten gewonnen, die unser Verständnis von Klimaänderungen verbessern können. Die Ergebnisse wurden in den „Scientific Reports“ veröffentlicht.

Fettleber: Forscher:innen der Universität Graz klären molekulare Ursachen

Übergewicht, Bewegungsmangel oder die dauerhafte Einnahme von Medikamenten können zu einer übermäßigen Ansammlung von Fett in der Leber führen. Als Folge erfüllt das Organ lebenswichtige Aufgaben, wie den Abbau von Giften oder die Produktion der für die Verdauung wichtigen Gallenflüssigkeit, nur mehr schlecht oder gar nicht mehr. Dauert die Verfettung länger an, kann das sogar schwerwiegende Erkrankungen auslösen, wie etwa Entzündungen, Verhärtung, Krebs oder auch Typ-II-Diabetes.

Beginn des Seitenbereichs:
Zusatzinformationen:

Ende dieses Seitenbereichs.

Ende dieses Seitenbereichs.